der Universitäten und wissenschaftlichen Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland
Den Beschlüssen von Bologna und Berlin folgend wird in Deutschland derzeit das System der Magister- und Diplomstudiengänge auf das der Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt. Hauptgründe dieses Prozesses sind eine internationale Harmonisierung der Studienabschlüsse und ein erster berufsqualifizierender Studienabschluss nach kürzerer Studienzeit. Jedoch kann dieser erste Abschluss die Qualität eines vollen wissenschaftlichen Studiums, wie sie bisher durch das Diplom garantiert wurde, in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern nicht erreichen. Für ein Land, das im internationalen Wettbewerb steht, ist eine genügend große Anzahl wissenschaftlich hochqualifizierter Naturwissenschaftler und Mathematiker unabdingbar, auf deren Innovationsfähigkeit Deutschland wegen des weitgehenden Fehlens natürlicher Ressourcen besonders angewiesen ist. Aus diesem Grunde darf die Anzahl der Masterabsolventen nicht unter die Anzahl der bisherigen Diplomabsolventen an den Universitäten sinken. Die in einigen Bundesländern angedachten quantitativen Zugangsbeschränkungen zum Masterstudium würden genau das Gegenteil bewirken. Der Masterabschluss muss, wie vorher das Diplom, der Regelabschluss in den Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten bleiben.
Prof. Dr. G. Stroth
Halle, 26. Mai 2005